Zu jeder Jahreszeit

Grundsätzlich ist die Varroabehandlung mit der BIENENSAUNA® zu jeder Jahreszeit möglich. Es gibt jedoch bestimmte Zeitpunkte im Bienenjahr, die wir besonders empfehlen, weil sich die Wärmebehandlung bei imkerlichen Arbeitsabläufen leicht eingliedern lässt und besonders effektiv ist.

Später Winter und zeitiges Frühjahr

Im Winter ist die Milbenanzahl vergleichsweise niedrig: Es befinden sich nur Winterbienen im Volk und in der Regel ist das Volk brutfrei. Ohne Brut kann sich die Varroa-Milbe nicht vermehren. So sitzen die Milbenweibchen auf den adulten Bienen, ernähren sich von ihrer Hämolymphe und harren aus bis zum Frühjahr, wo mit der Brutsaison ihre Reproduktionsphase erneut beginnt.

Für einen nahezu milbenfreien, vitalen Start in die Brutsaison ist die Wärmebehandlung im zeitigen Frühjahr der erste optimale Behandlungszeitpunkt. Jetzt ist der Aufwand für die Vorbereitung der Wärmebehandlung gering. Die Bienen müssen sowieso durchgesehen werden. Leere Futterrähmchen werden entfernt und für die Behandlung durch Mittelwände ersetzt. Deshalb müssen zur Vorbereitung nur noch wenige Futterrähmchen für die Behandlung aus der Beute herausgenommen werden. Nach der Behandlung haben die aufgewärmten Bienen die Möglichkeit zum Abkoten. Das verringert die Gefahr einer Virusruhr. Die Durchwärmung von Königin und Arbeiterinnen gibt dem gesamten Volk einen positiven Entwicklungsimpuls. Sitzt das Volk noch in der Wintertraube, kannst Du mühelos alle Rähmchen links und rechts von der Traube entfernen und musst nur einige wenige Bienen abfegen.

Zu dieser Jahreszeit ist der Milbenfall direkt nach der Wärmebehandlung am größten, weil in den brutfreien Völkern alle Milben auf den Bienen sitzen und damit direkt von der Wärme getroffen werden. Die restlichen geschädigten Varroen sterben zumeist innerhalb der nächsten Tage und fallen dann ins Gemüll. Mit einer beaufsichtigten Verlängerung des Varroa-Behandlungsprogramms von 2 x 15 Minuten liegt der Wirkungsgrad bei ca. 95%.

Bienensauna-Behandlungsende Zorneding
Bienensauna - Bienen während der Behandlung
Bienensauna-Vorführung in Zorneding

Höhepunkt der Brutsaison

Im Frühsommer sind die Bienenvölker ungleich stärker von Milben befallen als im Frühjahr, da die Varroa sich durch ein anwachsendes Brutnest effektiv vermehren kann. Die Volksentwicklung ist auf ihrem Höhepunkt. Wir finden eine große Bienenmasse und ein großes Brutnest vor. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich ca. 70% der Varroen in der Brut, 30% sitzen auf den Bienen. Während des Sommers ist der Einsatz des Befeuchtungsmoduls zwingend, um die Brut vor Austrocknung zu schützen.

Da die Wärmebehandlung rückstandsfrei ist, kann jederzeit behandelt werden - auch während der Tracht. Am einfachsten ist es, die BIENENSAUNA®-Behandlung direkt nach Entnahme der Honigzargen durchzuführen. Gerade zu dieser Zeit im Bienenjahr, mit seiner großen Anzahl von erwachsenen Bienen, ist es wichtig, ihnen während der Behandlung durch Aufsetzen einer zweiten Zarge mit eingehängten Mittelwänden genügend Raum zu geben, um das Brutnest zu verlassen und sich auf Beuten- und Mittelwänden zu verteilen. Die gleichmäßige Wärmeverteilung und damit eine gute Durchwärmung der Brutzellen wird durch die Extra-Zarge erleichtert. Zudem gewährleisten verteilt sitzende Bienen die direkte Einwirkung der Wärme auf die Milben.

Auch zu dieser Zeit des Bienenjahres fällt eine große Anzahl von Varroen schon während der Wärmebehandlung ab. Da der überwiegende Teil aber in den Brutwaben zu finden ist, entwickelt sich ein höherer kontinuierlicher Milbenfall als im Winter. Dieser Milbenfall hält über etwa 3 Wochen an, während dessen die geschädigten oder toten Milben mit dem Schlupf der Jungbienen aus den Brutzellen nach und nach „ausgewaschen“ werden.

Darunter befinden sich auch eine große Anzahl von Jungmilben, die bei der Wärmebehandlung verenden und von den Arbeiterinnen des Bienenvolkes aus den leeren Brutzellen ausgeräumt werden. Da die jungen Milben klein und weißlich sind, und in der Regel nicht im Gemüll sondern vor oder auf dem Anflugbrett landen, sind sie für den Imker aber kaum zu entdecken. Der Wirkungsgrad beim Behandlungsprogramm mit Brut liegt bei einer beaufsichtigten Verlängerung von 2 x 15 Minuten bei über 80%.

Wir sehen die Anwendung während der Tracht als Notbehandlung, die bei starkem Varroabefall oder Neuinfektion notwendig werden kann. Eine Wärmebehandlung vor dem Einfüttern ist der zweite optimale Behandlungszeitpunkt.

Spätsommer bis Herbst

Im Spätsommer, mit dem Beginn des Herbstes und den damit einhergehenden sinkenden Außentemperaturen, kippen die Bedingungen noch einmal zugunsten der Varroamilbe. Im Bienenvolk werden die Winterbienen herangezogen und das Brutnest ist ausgedehnt. Die Anzahl der adulten Bienen verringert sich jedoch: Es gibt keine Drohnen mehr und auch die Sommerbienen sterben nach und nach. Ungefähr 60% der Milben befinden sich zu dieser Jahreszeit in der Brut. Wegen der niedrigeren Außentemperaturen kann die Vermehrungsrate der Varroen zu dieser Zeit auf ein Verhältnis von über 1:4 ansteigen.

Hat sich die Milbenlast im Herbst noch einmal vervielfacht, ist das kein Problem. Bis in den November hinein kann behandelt werden. Die Bienenvölker sind, je nach Lage des Bienenstandes, brutfrei oder haben lediglich ein kleines Brutnest. In dieser Jahreszeit leben nur noch Winterbienen im Volk, im Schnitt zwischen 8.000 und 15.000 Individuen. Nach der Einfütterung befinden sich, je nach Rähmchengröße, zwischen 5 und 7 verdeckelte Futterwaben in der Brutzarge. Im Gegensatz zum Frühjahr oder Sommer haben wir also sehr viel Futtermasse in der Beute im Verhältnis zur geringen Bienenmasse. Da die Außentemperaturen überwiegend unter 10°C liegen, muss die Beute für die Varroabehandlung um ca. 30°C aufgeheizt werden.

Diese Bedingungen machen eine sorgfältige Vorbereitung der Beute für die Wärmebehandlung notwendig. Je weniger unnötiges Material in der Brutzarge erwärmt werden muss, desto schneller und energiesparender verläuft die Aufwärmzeit bis zur Behandlungstemperatur und umso effektiver und gleichmäßiger kann sich während der eigentlichen Behandlungszeit ein Wärmegleichgewicht im gesamten Behandlungsraum einstellen. Das Motto ist: Die Bienen durchwärmen - nicht das Futter.

Je weiter in den Spätherbst die Wärmebehandlung fällt, desto mehr Milben befinden sich bei auslaufender Brut auf den Winterbienen. Sie werden von der Wärme direkt bei der Behandlung geschädigt oder getötet und fliehen oder fallen direkt bei der Behandlung von den Bienen. Daher erzielen wir bei der Varroabehandlung im Herbst einen sehr hohen Wirkungsgrad. Bei guter Vorbereitung der Beute liegt der Wirkungsgrad bei dem Behandlungsprogramm mit Brut und einer beaufsichtigten Verlängerung von 2 x 15 Minuten über 80%.

Zu jeder Tageszeit

Die BIENENSAUNA® ist voll automatisiert. Der Computerchip und die mitgelieferte Software steuern das Gerät nach der Programmwahl selbsttätig. Somit kann die BIENENSAUNA® zum Beispiel über Nacht eingesetzt werden. In dem Fall muss das mitgelieferte Befeuchtungs- und Belüftungsmodul eingesetzt werden. So kann Wärme, Feuchte und Sauerstoffzufuhr nicht nur während der Behandlungszeit, sondern auch danach, aktiv von der BIENENSAUNA® gesteuert werden. Morgens holt der Imker das Gerät wieder aus dem Bienenstock heraus.

Natürlich lässt sich das Gerät auch frühmorgens oder tagsüber einsetzen. Dann können mehrere Bienenvölker, eins nach dem anderen, an einem Tag behandelt werden. Der Einsatz des Befeuchtungs- und Belüftungsmodul ist abhängig von der Jahreszeit - siehe oben.

Im Sommer sollte erst am Abend behandelt werden. Die Beutentemperatur lässt sich dann besser regeln, weil auch die sommerliche Abendluft in der Regel kühler als die Behandlungstemperatur ist. Die Sicherheitsmechanismen der BIENENSAUNA® bleiben somit intakt, weil über das einzusetzende Belüftungs- und Befeuchtungsmodul im Notfall kühlere Luft von außen zugeführt werden kann. Zudem können die Bienen bei weniger hoher Außentemperatur nach dem Saunagang besser abkühlen.

Auch bei Regen

Die BIENENSAUNA® ist spritzwassergeschützt, sodass grundsätzlich bei fast jeder Wetterlage behandelt werden kann. Die BIENENSAUNA® sollte jedoch nicht direkt einem steten oder starken Regen ausgesetzt sein. Natürlich hat Regen auch Einfluss auf die Außentemperatur, so dass sich die Dauer der Vorwärmphase verlängern kann.

Den optimalen Behandlungszeitpunkt finden

Bienensauna im Regeneinsatz